Dienstag, 27. April 2010

stille


Meinst du, daß ich mein eigener Meister sei?
Oder daß ich einen Atemzug und einen halben mir selbst gehöre?
So wenig wie die Feder, die der Schreiber führt
oder der Ball, der nicht errät, wohin er rollen wird.

Der meinen Schlaf versiegelte, sein Wunsch ist es,
daß meine Gebetsnische von Tränen benetzt sei;
schweigend warf er mich in eine Flut,
deren Wasser meine Wasser versüßen.

zwei aus "Hundert Vierzeiler" von RUMI




stille ist heute eingekehrt. stille wohin ich auch gehe. stille inmitten der tosenden stadt. stille in meinem satten herzen. stille während ich die stapel gewaschener tricots der fußballmannschaft meines sohnes zum verein schleppe, stille in meinen stillen gedanken.

ich bin einfach da mit den zarten knospen, die sich in meinem inneren geöffnet haben.



Am Rande des Wahnsinns lebte ich bis jetzt,
nach Ursachen und Gründen suchend; ein Leben lang
klopfte ich an die Tür, sie öffnend erkannte ich:
von innen hatte ich gepocht.


noch ein Vierzeiler von RUMI

Freitag, 23. April 2010

milder glanz

mild
der sonne glanz
in meinem cappuccino

mein erster spielerischer haiku
heute habe ich begriffen, was mich an haikus so berührt
haikus geschehen im Jetzt, sie sind momente eingefangen in drei zeilen
der zauber einfachen seins

maigrünes laub
lächelt mich an
mitten im april

ich sitze im licht der abendsonne im cafe und schreibe kleine gedichte. ich habe mir ein weiches wollkleid angezogen, rosa schuhe, pinken schal und eine petrolfarbene jacke, dazu eine bunte mütze aufgesetzt. ich weiß ich besitze heute eine magie, die mauern schmelzen läßt. es lebt eine weise frau in mir, die männer, frauen und auch mich selbst initiieren kann.

freche weiße wolke
schiebt sich vor die sonne
nun wird es kühl

das licht, mein körper, die ganze stimmung ist so mild in diesem moment. welch ein geschenk!
mütter zu beobachten, berührt immer wieder mein innerstes. wieviel zeit, energie, geduld und liebeskraft sie an ihre kinder verschenken, als lohn nur das strahlen in den augen ihrer kinder und das geschenk, die wunder des wachsens zu erleben. mütter sind die stillen helden.

Forgiveness
is the cash you need

All other kinds of silver really buy
just strange things

Everything has its music
everything has genes of God inside

But learn from those courageous addicted lovers
of glands and opium and gold

Look
they cannot jump high or laugh long
when they are whirling

And the moon and the stars become sad
when their tender light is used for
night wars

Forgiveness is part of the treasure you need
to craft your falcon wings
and return

to your true realm of
divine freedom

Hafiz

ich bin faul heute.

golden
glänzt die sonne
in meinen wehenden haaren.

Donnerstag, 22. April 2010

zeitlos

seit ein paar wochen ist alles so leicht geworden, es fließt einfach. klar gibt es auch stressige momente. zeitstrukturen können mich immer noch unter druck setzen. wenn ich zu einem bestimmten zeitpunkt irgendwo sein muß, etwas bestimmtes tun muß. meine seele mag das nicht. aber mein sohn muß zu einem bestimmten zeitpunkt zur schule, und mit meinen klienten muß ich auch zeiten verabreden, damit wir uns treffen können. in meiner idealen welt würde das ganz anders laufen. vor einiger zeit habe ich ein buch über eine schamanin in der mongolei gelesen. da kommen die menschen, die ihre hilfe in anspruch nehmen wollen, einfach zu ihrem zelt und sie kümmert sich immer um die, die gerade da sind. das hat mir gefallen. aber noch ist diese welt hier anders gestrickt. ich versuche jedenfalls so weit es irgendwie möglich ist, mich von zeitstrukturen freizumachen. zu fließen mit den momenten. mich weit zu machen, in zeitlosigkeit zu sein.

ich weiß nicht wer dieses zeitding erfunden hat, die preußen vielleicht, auf jeden fall waren es wohl die europäer. in vielen ländern läuft es heute noch ganz anders. ich habe zum beispiel mal mit einem indonesischen tanzlehrer gearbeitet. der kam manchmal in aller seelenruhe eine stunde später als sein seminar anfangen sollte. er sagte dann:
be in time, not on time!

es war schön in diesem raum von fließender zeit mit ihm zu sein. meine seele sagte: ja, das isses!
ich habe auch afrikanische freunde, bei denen es diese hetze nicht gibt. meine indische meditationslehrerin sagte immer:
never rush! weil man nicht gleichzeitig in seinem selbst und in hetze sein kann.

natürlich bin ich manchmal einfach in einer schnellen energie, so wie heute. es gab viel zu erledigen und ich war schnell, ich lief mit frühlingsfrischer energie durch die strassen, aus meinem inneren fluss heraus. manchmal jedoch fühle ich eine art innerer hetze und die bringt mich total raus aus meinem fluss.

jedenfalls genieße ich das fließen im moment sehr. ich weiß nicht was um die nächste ecke auf mich wartet. was auch immer es sein mag, ich bin bereit mit ihm zu atmen.

Am Ende meiner
Reise ohne Ziel will ich fallen
in Ginsterblüten.

Sora

Mittwoch, 21. April 2010

in meinen augenlosen augen

heute morgen direkt nach dem aufwachen kommen diese worte zu mir
vor meinem fenster verschwindet der sonnenstrahl, der mich kurz zuvor geweckt hat, hinter einer grauen wolkenwand, regen setzt ein
im hof unten streut der kirschbaum seine blütenblätter aus




in meinen augenlosen augen
gibt es nur das eine strömende sein
ich weiß nichts von grenzen
weiß nichts von dem spiel von schwarz und weiß

farbenfroher zauber bestimmt mein fühlen
glocken klingen in meinen gedanken
jede idee strömt als ton in die wirklichkeit ein
sich zu manifestieren im unendlichen raum

in meinen augenlosen augen
erblicke ich deine schönheit
die sich wie ein juwel von einem zum anderen moment
in ihrem glanz verstärkt

es gibt nur eine richtung
die deine seele kennt
und die führt dich in den einen raum
im grunde deines herzens
in die eine wahrheit, die du vergessen hattest

du bist mit allem verbunden
eins in deinem atem
eins im herzen mit der erde

du bist eins im pulsieren aller herzen
eins im kosmischen orchester
ein ton in der melodie des universums
eins im klangfeld der unendlichkeit

in meinen augenlosen augen
spiegelt sich der schein deiner erwachenden seele
ich lege einen blütenteppich aus für dich
damit du weißt
ich liebe dich
mit allem was du bist

in meinen augenlosen augen
eins im atem gottes
erinnere dich mein kind
daß du göttlich bist wie ich.





als ich vor vielen jahren einmal einen tag lang mit einer menge leuten gottes namen gesungen hatte, fühlte ich zum ersten mal gottes präsenz in einer direktheit, die keinen zweifel mehr übrig ließ, daß "er" wirklich existiert. göttliches bewußtsein umgab mich wie eine liebende blase, ein ei aus dieser göttlichen präsenz umhüllte mich. ich konnte mit ihm kommunizieren wie mit einem wesen, auch wenn es gleichzeitig überall war. diese präsenz war voller liebe und fürsorge.

ich besitze einen recht kritischen geist, der nur glaubt, was ich wirklich am eigenen leib, in meinem sein, erlebt habe. seit diesem moment habe ich die göttliche präsenz oftmals wieder vergessen, gleichzeitig hat mich diese erfahrung nie wieder verlassen, sie prägte sich tief in mein inneres wissen ein.

anfang des jahres 2009 wurde der innere ruf wieder sehr stark. meine seele beschloss, sich wieder täglich in meditation mit dem göttlichen zu verbinden. ich begann die 48 schritte der kryonschule zu gehen.
als ich in der ankündigung las, diese 48 schritte würden ins erwachen führen, dachte ich noch: die nehmen den mund ja recht voll! ich wollte vor allem meinen lichtkörper ausbilden für die ereignisse, die uns wohl mit der zeitenwende erwarten.
nun, nachdem ich die magische reise der 48 schritte gegangen bin, kann ich sagen, etwas ist geschehen. nenne es erwachen, wenn du willst, ich sage:
ich kann nicht mehr vergessen, wer ich bin.
ich kann nicht mehr vergessen, daß ich in meinem wahren wesen göttliches sein bin. gleichzeitig bin ich ein menschliches wesen mit menschlichen erfahrungen. ich bin voller dankbarkeit für die einfachheit, die das göttliche sein mir immer aufs neue offenbart, näher als mein eigener atem, so wie die weisen es immer sagten.



Ich bin eine himmlische Idee, ein bester Gedanke Gottes, ein Teil seiner großen Liebe zu uns Menschen. Gott wollte mich von Ewigkeit her. Er hat mich mit seiner ewigen Liebe geliebt, die keinen Anfang und kein Ende kennt.
(...)
Ich bin das, was ich vor Gott bin, bin das, was ich wegen und durch Gott bin, bin das, was von mir bleibt, wenn Er mich anschaut. Und ich weiß: Gott sieht mich in seiner Liebe und Wahrheit (...) Er blickt mich mit unendlicher Liebe und Verständnis an, mich sein ( manchmal sehr armes, krankes, alleinegelassenes aber, Ihm sei Dank, niemals einsames ) Kind. Denn in Seinem Ansehen werde ich gesund. Immer und immer wieder! Because Jesus is the healer!

Nina Hagen



und in den worten von Hafiz:

Carrying God

No one can keep us from carrying God
wherever we go

No one can rob his name
from our heart as we try to scale our fears
and despair
and at last accept Happiness

We do not have to leave him in the mosque
or church alone at night

We do not have to be jealous of tales of saints
and glorious masts (intoxicated souls)
who can make outrageous love with the Friend

We do not have to be envious of our spirit's ability
which can sometimes touch God in a dream

our calloused palms, open eyes,
word and mouth, sweating pits
can all be near to Him

No one anywhere can keep us
from carrying the Beloved wherever we go

No one can rob His precious name
from the rhythm of my heart,
steps and breath

Hafiz

Love

The subject tonight is love
And for tomorrow night as well.
As a matter of fact,
I know of no better topic
For us to discuss
Until we all
Die!

Hafiz

Montag, 19. April 2010

Tanze, mein Herz




es tanzt mein herz
in müdigkeit
einen lahmen doch lichtvollen
schwung
durch die blüten meiner umgebung.
blüten, wohin ich auch schaue.
blüten innen wie außen.
ist mein tanz auch langsam heute,
es fließt die bewegung
von magnolie zur tulpe,
es kreist die schachbrettblume
um blaue glöckchen,
es wirbelt mein herz
um meinen verstand.
ich lebe,
ich liebe,
ich bin.
tanzend,
eins,
verloren
im sonnenschein.











Tanze, mein Herz,
tanz heiter mit Freude.
Die Melodien der Liebe
füllen Tage und Nächte
mit Musik,
und die Welt
lauscht ihren Melodien.
Außer sich vor Freude
tanzen Leben und Tod
zu den Rhythmen dieser Musik.
Die Hügel tanzen,
es tanzt die See und die Erde.
Die Welt der Menschen
tanzt in Lachen und Tränen.
Warum das Gewand des Mönchs anziehen
und leben weitab von der Welt
in einsamem Stolz?
Siehe!
Mein Herz tanzt
im Entzücken von hundert Künsten,
und der Schöpfer
ist es zufrieden.

Kabir









ich darf hier in mir, in der natur und in befreundeten blogs so viel seelenvolle kreativität bewundern, dafür möchte ich heute danken. dem schöpfer von allem-was-ist,dem wesen in mir, dem was eins in uns allen ist,



dir.









Freitag, 16. April 2010

melonenstückchen

Die Katze hat geschlafen
Sie streckt sich, gähnt und geht
auf Liebe aus.

Issa

lange geschlafen heute
orangefarbene melonenstückchen lachen mich zum frühstück aus einer rosafarbenen schüssel an
farben wie der sonnenaufgang, den ich verpennt habe
ich liebe farben
ich denke in farben, ich schmecke in farben
heute ist da gold und melonenapricot
und das rot pulsiert von gestern noch in meiner brust
heilsames grün umgibt mich
der tag kann beginnen

Jesus spricht:

Geliebte Schwester, ich bin Jesus, der Christus
ich bin in deinem Herzen, so wie du in meinem Herzen bist. Erlaube deinem Herz weit zu werden, spüre das goldene Licht.
spürst du, wie unsere Herzen verschmelzen?
ein Sein
ein Licht
ein Strahlen
ich bin dein Bruder
so wie jedes Wesen im Urgrund dein Bruder und deine Schwester ist
ich bin dein Geliebter
erwache jetzt in deinem Herzen
sieh in jedem Wesen dein eigenes Sein
spüre in allem unser einheitliches Leuchten
unser Herz
das Glühen unserer Liebe

dies ist das Erwachen und es findet Jetzt in deinem Herzen statt.

Mittwoch, 14. April 2010

13 atemzüge mit metatron

Rufe mich an
um mit meiner Hilfe
deine Chakren
und die Chakren der Erde
zu öffnen
***
Metatron
***
erster atemzug
***
Melek Metatron,
göttliches Licht
Atem der Schöpfung
ich rufe dich in meine Gegenwart
***
dein Licht strahlt aus der Weite ewigen Seins
durch alle Dimensionen
in mein Herz hinein
*
dein Licht strahlt aus der Tiefe ewigen Seins
durch alle Ebenen
in meine Seele hinein
*
zweiter atemzug
***
dein Licht fließt durch meinen Seelenstern
*
dritter atemzug
***
in mein Kronenchakra ein
*
vierter atemzug
***
ergießt sich in mein drittes Auge
*
fünfter atemzug
***
erweckt mein Halschakra zu neuem Leben
*
sechster atemzug
***
füllt mein Herzchakra
*
siebter atemzug
***
stärkt mein Solarplexuschakra
*
achter atemzug
***
weitet mein Sexualchakra
*
neunter atemzug
***
erdet mein Basischakra
*
zehnter atemzug
***
und fließt durch meinen Erdstern
in unsere Mutter Erde hinein
*
elfter atemzug
***
Unsere Mutter Erde atmet dein Licht
in ihr Herz
*
zwölfter atemzug
***
Unsere Mutter Erde atmet dein Licht
in ihre Seele
und in all ihre Kraftpunkte hinein
*
dreizehnter atemzug
***
ich atme mit Mutter Erde
Licht
durch mein Herz
durch ihr Herz
in mein Herz
in ihr Herz
***
ein Licht
ein Strahlen
ein Herz
ein Wesen
*
Metatron
ich danke dir
***

weite, freiheit, licht

Dumme rennen
Kluge warten
Weise gehen in den Garten.

Rabindranath Tagore

neulich nacht schaue ich nach stunden der arbeit im garten in den freien nachthimmel.
wie immer auf dem land ist er voller glitzernder sterne, die funkeln und beinahe zu mir zu sprechen scheinen. und dann sind da wieder diese hüpfenden rotweißen lichter, die auf einer flugbahn unregelmäßig auf und abspringen.
mein verstand setzt aus und wieder ein.
wer seid ihr!?
was wenn die jetzt landen...!?
ich bin da ganz allein in der natur, alles ist dunkel, schwarze nacht, nur die sterne sind bei mir.

ich gehe schlafen.

in meinem traum begegne ich meiner langjährigen spirituellen lehrerin gurumayi.
da sind noch einige andere leute und wir alle setzen uns in eine art achterbahn, nur etwas breiter und ohne vorgefertigte bahn. gurumayi setzt das gefährt in gang und los gehts im wilden ritt durch die lüfte, hoch und runter, so daß wir alle total durchgeschüttelt werden. kompletter kontrollverlust. man kann es nur genießen oder leiden. die, die hinten sitzen werden noch viel stärker durchgewirbelt. es macht spaß die kontrolle loszulassen. es ist wild, unvorhersehbar, aber ich weiß, ich bin sicher.

tags drauf wieder bei der gartenarbeit. ich säe rote rüben, zwiebeln, mangold, möhren. die sonne scheint den ganzen tag auf uns hinab. ein freund hilft mir beim kompost einarbeiten. und dann bekommen wir hohen besuch. weit gekommen von der elbe, schätze ich, fliegt ein adlerpaar dicht über den häusern, schaut sich die hühner der nachbarn an. groß sind sie, erhaben. und dann kommt einer zu uns rüber, fliegt stehend in der luft, 10 meter über uns und ich schwöre, er schaut mir direkt ins auge, bis er sich weitergleiten läßt.

alles ist so weit, so offen, mein herz wie der himmel, die blüten wie der sprung der rehe über die felder, die untergehende sonne wie mein freund, der lacht.

Als ich zurücksah,
war die Welt ertrunken
in Kirschblüten.

Chora

dann hat mein sohn husten und ruft mich zu sich zurück. ich düse mit dem auto in die brummende stadt. seine augen sind wie die sterne. wo ich auch hinschaue

weite
freiheit
licht

Sonntag, 11. April 2010

tanzen

nachts.

komme grad vom tanzen

als ich den computer anstelle, zeigt er 3:33 uhr an

im bioladen heute war die summe, die ich zahlen sollte 33,33 euro



im nachthimmel heute drei rot-weiß blinkende lichter, die sich auf und abhüpfend auf einer flugbahn bewegen. ein gefühl von freude und liebe überkommt mich. jemand hat mir gesagt, das seien arkturianer.

seit ungefähr einem jahr sehe ich immer wieder solche undefinierbaren lichter im nachthimmel.



schöne tänze geteilt mit einem mann in einem hippen hemd, dem ich nachmittags schon an der elbe begegnet war, und mit einer schönen frau, mit der ich öfter tanze, nah, vertraut, ich weiß nichtmal ihren namen. rumgeflippt. mein herz verschenkt.



ulkiger tag.


***

Samstag, 10. April 2010

lautlos knirscht aprillicht

lautlos
knirscht
aprillicht
in
meinen
augen
hält sich bereit
für den tanz
in der nacht
zu leuchten
in
meiner
bewegung
verführerisch
leise
*

Mittwoch, 7. April 2010

erinnere dich

Erinnere dich, oh Mensch,
daß alles. was existiert,
nur eine andere Form ist
von dem, was nicht existiert.
Alles, was Wesen hat,
wird in ein anderes Wesen eingehen,
und du selbst
bist keine Ausnahme.

aus den Smaragdtafeln von Thoth

glückskeks

mein heutiger glückskeks:
Immer nach den Sternen greifen,

aber die Füße auf dem Boden behalten.